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DAS STÜCK
Dieses tragikomische Drama beginnt mit der sozialen Misere in Wien in einer globalen Rezession. Ein ergreifendes, vergnügliches, komisches und bitterernstes Lehrstück von einem der auszog um den Schuldigen an seinem eigenen Unglück zu finden.
Edi Lechner, der ehemalige Arbeiter einer Schuhfabrik, trifft zufällig auf den Fabriksroboter Pepi, durch den er vor Jahren arbeitslos geworden war. Pepi ist ein Roboter der ersten Generation der Automation und hat sogar die Funktionen einer Zeitmaschine einprogrammiert. Trotzdem musste mittlerweile aber auch er selbst einer moderneren Maschine Platz machen.
Mit viel szenischem Erfindungsreichtum und ausgeprägtem Sinn für Humor reist der Lechner Edi nun zusammen mit seiner Freundin, der Kellnerin Fritzi und mithilfe der Zeitmaschine Pepi durch die gesamte Geschichte der Menschheit.
Vorbei an Galvani, Galileo Galilei, Johannes Gutenberg und Christoph Kolumbus. Der revueartige Bilderbogen führt uns bis vor die Tore des Paradieses, wo Gott die Erschaffung der Menschen ausgeredet werden soll, und wieder zurück in die Zukunft.
DER AUTOR
Jura Soyfer war ein jüdischer intellektueller politischer Autor. Geboren 1912 in Charkow (Russisches Kaiserreich) und verstorben 1939 im KZ Buchenwald. In seinem kurzen Leben hat er 5 weltbekannte Theaterstücke geschrieben. "Der Lechner Edi schaut ins Paradies" war sein erstes. Uraufgeführt wurde es 1936 im Theater "Literatur am Naschmarkt" in Wien.
Weitere Stücke waren "Astoria", "Der Weltuntergang", "Vineta" und "Broadway Melodie 1492", die alle weltweit in renommierten Theatern aufgeführt werden. Außer einigen weiteren Szenen ist er der Autor des Dachau-Liedes.
Seine Werke wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt.
DIE BEARBEITUNG
Zum eindringlicheren Verständnis für das heutige Publikum wurde das ursprünglich in wienerischem Dialekt geschriebene Skript vom Produzenten, Autor und Regisseur Jo Zimmer auf die heute im Theater übliche Sprache umgeschrieben.
Die wirtschaftliche Misere von 1936, in der das Stück von Jura Soyfer geschrieben worden war, wurde nicht nur nach heute, sondern, so wie Orwells 1984, in die Zukunft, nach 2036 versetzt. Dies führt uns intensiver vor Augen, dass die Zukunft immer das ist, was wir daraus machen, im hier und jetzt, egal zu welcher Zeit.
Besondere Sorgfalt wurde dabei auf Jura Soyfers Anliegen gelegt, im Theater keine vollständigen Lösungen oder Ergebnisse zu präsentieren. Seine Stücke zerstören Illusionen und rufen dazu auf, die Gesellschaft, wie sie ist, zu verändern.
DARSTELLER UND ROLLEN
Franz Petautschnig: Edi Lechner
Melanie Herzog: Fritzi, seine Freundin
Jo Zimmer: blinder Bettler, Galvani, Galilei, Kolumbus, Gutenberg, Portier
Mareidi Zimmer: Pepi, Fabriksroboter und Zeitmaschine
Kathi Himmel: Dame, Verteidigerin, Stimmen, Matrose, Hure
Winny Sowa: Frau, Richterin, Stimmen, Mutter
Statisten: Menschengruppe, Stimmen, Toni, Arbeitsloser, Mann mit Gasmaske, Schieber
DIE CREW
Jo Zimmer: Bearbeitung, Produktion, Bühnenbild und Regie
Mareidi Zimmer: Kostüme und Regie
Heidi Zimmer: Maske
Katherina Himmel: Ticketing
Ingo Alexander Webernig: Lichttechnik
Gerald Raunjak: Tontechnik
Nina Tamara Schön: Presse, Werbung
Dauer: 90 Minuten, 1 Pause
Freie Sitzplatzwahl
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